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Kirchen

Kirche von São José dos Carpinteiros
Am Anfang befand sich hier eine kleine Kapelle aus dem Jahre 1545, die 1567 den Status einer Pfarre erhielt. Wie durch eine Inschrift im Kirchenschiff ersichtlich, wurde diese Grundstruktur aus dem 16. Jahrhundert Mitte des 17. Jahrhunderts erweitert. Diese nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 nach Anweisungen des Baumeisters Caetano Tomás neu errichtete Kirche wartet mit einer barocken und pombalinischen Architektur auf, wobei ihr rechteckiges Hauptportal mit geschwungener Wandseite, die um ein Medaillon mit der Figur des Heiligen Josef in Flachrelief verläuft, besondere Beachtung verdient.

Kirche São Roque
Der Startschuss für den Bau der Kirche erfolgte am 24. März 1506 unter dem Schutzheiligen São Roque, des Beschützers der Pestkranken, eingeweiht wurde die Andachtsstätte am 25. Februar 1515 von Bischof D. Duarte. Im Jahre 1553 nimmt die Gesellschaft Jesu von dieser religiösen Stätte Besitz, an der durch die Architekten Afonso und Baltazar Álvares und Filipe Terzi einige Eingriffe vorgenommen werden. Dieses zum Nationaldenkmal erklärte Bauwerk wartet mit einer sehr charakteristischen manieristischen religiösen Architektur auf und stellt den wirklichen Prototyp der portugiesischen Jesuitenkirchen dar: eine einschiffige Kirche mit Seitenkapellen, die miteinander verbunden sind, sowie eine Holzdecke. Die derzeitige neoklassizistische Fassade mit vollständiger Verkleidung aus Stein ist das Ergebnis einer Restaurierung nach dem Erdbeben von 1755.

Kirche Nossa Senhora da Encarnação
Im Jahre 1708 eingeweihte Pfarrkirche, beim Erdbeben von 1755 vollkommen zerstört. Vom Architekten Manuel Caetano de Sousa noch im 18. Jahrhundert vollkommen wiederaufgebaut, wurde erst 1873 fertiggestellt. In der spätbarocken Fassade betonen sechs korinthische Pfeiler die Vertikalität des Gebäudes und dienen gleichzeitig zur Unterteilung des Zentralkörpers. Das Portal mit korinthischen Säulen enthält ein Flachrelief, das noch zur ursprünglichen primitiven Kirche gehörte. Über den Seitentoren sind in zwei Nischen kleine Renaissance-Statuen untergebracht. Krönender Höhepunkt des Ensembles ist ein dreieckiger Giebel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Kircheninnere ist einschiffig, ohne Querschiff, mit einer größeren und tiefer gelegenen Kapelle und mit Tonnengewölbe. Vier nicht sehr tiefe Kapellen flankieren das Kirchenschiff.

Märtyrerkirche (Igreja dos Mártires)
Diese im Jahre 1784 fertiggestellte Kirche ist die älteste im Baixa-Viertel von Lissabon. Diese vom Architekten Reinaldo Manuel dos Santos geplante Kirche im neobarocken Stil besitzt einige schöne Skulpturen und Gemälde. Im Ensemble stechen die Taufkapelle, die durch ein eisernes Tor verschlossen wird, das eine an die Ersttaufe im Jahre 1147 erinnernde Inschrift enthält, sowie die Kapelle des Heiligen Sakraments mit Verkleidung aus rotem und blauem Marmor mit dem Bildnis des Heiligen Josef hervor.

Kirche Nossa Senhora do Loreto
Diese Kirche wurde im Jahre 1785 von den Architekten Manuel Caetano und José da Costa e Silva wiederaufgebaut, die letzten Bauarbeiten datieren aus dem Jahre 1860. Dieses Bauwerk verfügt über einige wertvolle italienische und portugiesische Kunstwerke, die der italienischen Gemeinschaft von Lissabon gehören.
Kirche des Heiligsten Sakraments (Igreja do Santíssimo Sacramento)
Diese Kirche wurde im Jahre 1702 im einschiffigen Barockstil errichtet und enthält eine Vielzahl von Marmor-Elementen. Neben dem Hauptaltar mit dem Tabernakel besitzt diese Kirche acht steinerne Seitenaltäre. Zwei dieser Altäre befinden sich beim Bogen der Hauptkapelle und die restlichen im Korpus der Kirche und werden durch die edle Holzbalustrade begrenzt, was zusammen mit dem wunderbaren Leinwand-Gemälde der Hauptkapelle ein schönes Ensemble ergibt.

Kirche der Magdalena (Igreja da Madalena)

Diese Kirche wurde im Jahre 1761 im spätbarocken Stil mit betonten neoklassizistischen Elementen erbaut. Sie besitzt ein Ensemble wertvoller Kunstwerke, Skulpturen und Gemälde: zwei herausragende Skulpturen – die Heilige Maria Magdalena und die Heilige Marta – von Machado de Castro (1730–1822), einen Christus am Kreuz, die Heilige Familie von José de Almeida (1700–1769) und Gemälde von Pedro Alexandrino (1730–1810) an den Decken und Altaraufsätzen der Kapellen, besonders erwähnenswert dabei „Pfingsten“ am Hauptaltar und „Das letzte Abendmahl“ in der Kapelle des Heiligsten Sakraments. Die Kirche besitzt ein manuelinisches Portal, das zum Nationaldenkmal erklärt wurde und auch das Erdbeben von 1755 heil überstand.

Kirche des Heiligen Antonius (Igreja de Santo António)
Diese neoklassizistische Kirche mit Anklängen an die Rocaille-Dekoration wurde vom Architekten Mateus Vicente de Oliveira geplant und 1812 fertiggestellt. Hervorzuheben sind in diesem Bauwerk die Gemälde von Pedro Alexandrino und auf dem Hauptaltar die Holzskulptur des Heiligen Antonius mit Stoff-Elementen, die nach dem Erdbeben von 1755 aus den Brandruinen gerettet wurde. Die Krypta der Kirche gilt als der Ort, an dem der Schutzheilige der Stadt Lissabon zur Welt kam.

Kathedrale (Sé Catedral)
Diese Hauptkirche der Stadt weist viele Spuren des Baus und Wiederaufbaus sowie charakteristische Merkmale des spätromanischen (Fassade) und des gotischen Stils auf – die Kapellen (eine besitzt einen mit Keramikkacheln verfliesten Boden aus dem 13. Jahrhundert), der Kirchenkörper, der Chorumgang und der Kreuzgang. Einige Merkmale des manieristischen, barocken bzw. des sogenannten pombalinischen Stils verleihen der Hauptkapelle, der Sakristei, der Schatzkammer und der Kapelle des Heiligsten Sakraments ihr unverwechselbares Gepräge.

Kirche Nossa Senhora da Conceição Velha
Die Kirche Nossa Senhora da Conceição Velha ist ein Nachbau der alten manuelinischen Kirche „Unserer Liebfrau der Barmherzigkeit“, die beim Erdbeben 1755 zerstört wurde. Die Südfassade mit manuelinischem Portal, einige Gemälde sowie die Hauptkapelle haben den Brand überstanden. In der Mitte des Giebelfeldes des Eingangsportals befindet sich ein Hochrelief der Liebfrau von der Barmherzigkeit. Aus den Gemälden ragen die „Liebfrau von Restelo“ bzw. die „Liebfrau von der Geburt“ heraus, eine Gabe des Infanten Heinrich des Seefahrers im Jahre 1460.

Kirche Liebfrau des Sieges (Igreja de Nossa Senhora da Vitória)
Die von der Bruderschaft der Kesselschmiede der Liebfrau des Sieges gebaute Kirche wurde 1556 eingeweiht. Sie wurde beim Erdbeben 1755 fast vollständig zerstört und zwischen 1765 und 1824 langsam wiederaufgebaut und unmittelbar danach wieder für den Gottesdienst geöffnet. Im Jahre 1940 wurden wichtige Restaurierungsarbeiten an ihr ausgeführt. Die Kirche weist einen längslaufenden, einschiffigen Grundriss auf, dessen nach Süden ausgerichtete Hauptfassade in einem einzigen Gebäudekörper gestaltet ist, mit seitlichen Abgrenzungen durch steinerne Ecken und einem Portalvorsprung mit steinernen Zierleisten und einer Attika mit geometrischen und pflanzlichen Zierelementen und großem Gitterfenster.

Kirche des Heiligen Nikolaus (Igreja de São Nicolau)
Kirche mit spätbarockem und neoklassizistischem Stil, vom Architekten Reinaldo Manuel dos Santos geplant und im Jahre 1780 errichtet. Hervorstechend in diesem Bauwerk ist die Taufkapelle mit Wänden, die mit bemerkenswerten Reliquienschreinen verkleidet sind.

Kirche des Heiligen Dominikus (Igreja de São Domingos)
Diese Kirche des Dominikanerordens wurde im 13. Jahrhundert errichtet und machte zahlreiche aufeinander folgende bauliche Veränderungen mit. Die letzte dieser Umgestaltungen erfolgte im Jahre 1748, in jenem Jahr, als Johann Friedrich Ludwig (in Portugal unter dem Namen João Frederico Ludovice bekannt) die Hauptkapelle wiederaufbaute, den einzigen Bereich des Gotteshauses, der das Erdbeben im Jahr 1755 überstanden hatte. Nach einem weiteren Wiederaufbau durch Manuel Caetano de Sousa, bei dessen Gestaltung man sich des Portals und des vorspringenden Balkons des Königlichen Stadtschlosses Paço da Ribeira zunutze machte, wurde das Kircheninnere im Jahre 1954 neuerlich zerstört. Nach einer erneuten Wiederherstellung konnte auch wieder der Gottesdienst in dieser Kirche abgehalten werden.

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